Bali, bekannt als „Insel der tausend Tempel“, interessierte mich schon länger aus vielerlei Gründen. Mit der abwechslungsreichen Natur, der Brandung des indischen Ozeans, dem tropischen Klima und der unverwechselbaren Ausübung des hinduistischen Glaubens seien nur ein paar Gründe dafür gegeben, sich die Insel ein bisschen genauer anzusehen.
Ich bin Markus, studiere Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Mittweida und bin seit meinem Abitur sehr daran interessiert, im Ausland zu leben und zu reisen. Nach einem freiwilligen sozialen Jahr in Großbritannien begann ich 2010 mein Studium an der Hochschule Mittweida und versuchte mich schon dort international zu orientieren. Nach einem halbjährigen Praktikum in Indien wollte ich Asien gern weiter erkunden und besser kennenlernen. Aus diesem Grund entschied ich mich in meinem siebten Semester für ein Auslandssemester auf der indonesischen Insel Bali.
Leben und Studieren auf der Insel
Mit der Chance, gleich ein ganzes Semester dort zu verbringen, bot sich mir noch eine viel bessere Möglichkeit – viel mehr als nur als Außenstehender die Kultur zu beobachten, konnte ich während meiner fünf Monate Aufenthalt den Alltag richtig miterleben. Gemeinsam mit drei anderen Studenten aus Mittweida studierte ich an der größten und modernsten Universität der Insel, der „Udayana Universität Bali“. Das Studienprogramm trug den Namen „BIPAS“ – Bali International Programm on Asian Studies. Es beinhaltete die Lehren der indonesischen Sprache, Traditionen und Bräuche, Geschichte sowie asiatische Wirtschaftsbeziehungen und Tourismusmanagement. Einige dieser Kurse konnte ich mir später dann in Mittweida anrechnen lassen. In Seminaren und Studienfahrten lernten wir die balinesischen Bräuche und Begebenheiten oder die Orte, Tempelanlagen und typische Häuser kennen, welche auf die hinduistische Religion und Kultur zurückführen. Am Programm nahmen circa 100 Studenten aus verschiedenen Nationalitäten Teil, darunter Finnen, Deutsche, Schweden oder Holländer. In sehr praktisch und anschaulichen Unterrichtsstunden und Exkursionen lernten wir in kürzester Zeit das Leben auf dieser Insel zu verstehen. Auch nach dem Unterricht tauschten wir uns untereinander aus und verbrachten Zeit mit einheimischen Freunden.
Nach der Uni – Surfen im Paradies!
Es gab unzählige Möglichkeiten, sich seine Freizeit nach den schulischen Aktivitäten individuell zu gestalten. Das ständig sonnige Wetter, türkisblaues Wasser, Reisfelder, tropische Wälder, Vulkane, einheimische Tänze, kunterbunte Korallenriffe und umliegende Inseln boten einen guten Nährboden dafür, sich sportlich, spirituell und sprachlich frei entfalten zu können. Ich persönlich verbrachte die meiste Zeit neben der Universität mit dem Surfen. Indonesien mit den vielen Inseln und dem indischen Ozean sind eine super Grundlage zum Wellenreiten. Mir hat es Spaß gemacht, die starken Wellen mit dem Surfbrett zu bezwingen.
Surftrip auf Java
Unvergessliche Erfahrungen
Doch nicht nur der Sport an sich, sondern auch die dazugehörigen Erfahrungen an Land machten meinen Aufenthalt zu einer unvergesslichen Erfahrung. Bei Ausfahrten mit indonesischen Freunden kamen wir zu Orten fernab von Tourismus und modernen gesellschaftlichen Einflüssen. Ich konnte erfahren, wie unberührter Urwald aussieht, wilde Tiere, Affen, Haie und Schildkröten in freier Wildbahn sehen und mich dabei noch über die grenzenlose Gastfreundlichkeit der Indonesier erfreuen.
Persönliche Bereicherung statt Zeitverschwendung
Das Auslandssemester in Indonesien hat mir sehr viele wunderschöne Erinnerungen gegeben, welche ich nicht mehr missen will. Dieses Semester war für mich als Student des Wirtschaftsingenieurwesens aber nicht obligatorisch. Als Fazit möchte ich jedoch sehr betonen, dass ich diese freiwillige Verlängerung meines Studiums keinesfalls als Zeitverschwendung verbuche. Ganz im Gegenteil, Bali mit seiner unvergleichlichen Natur und der unglaublichen Freundlichkeit, Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Menschen war für mich eine persönliche Bereicherung fürs ganze Leben. Ich kann ein solches Auslandssemester jedem anderen Studenten weiterempfehlen. Sei es in Bali oder in einem anderen Land – eine andere Lebensweise zu erleben ist eine große Gelegenheit, um seinen Horizont langfristig zu erweitern, Toleranz und Akzeptanz zu üben und sich persönlich weiterzuentwickeln.
Markus G.
Externer COSMO X-Explorer und Student des Wirtschaftsingenieurwesens
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