Start in Suomi

Vier Monate Auslandssemester, vier Monate Finnland, die Mission kann starten! Auf nach Tampere ging es Mitte August für Christina und mich. Wie wir uns in die finnische Kultur mit Saunapartys, Karaoke und ganz viel Natur bis jetzt eingelebt haben, erfahrt ihr hier.

Bei mir ging es nach einem kleinen Urlaub in Island und Norwegen mit dem Flugzeug nach Helsinki und dann noch zwei Stunden weiter mit dem Bus nach Tampere. Dort an der Busstation um halb 11 Uhr abends angekommen, hat mich meine Tutorin Tytti (ja, die haben hier alle so witzige Namen!) gleich abgeholt und in meine Wohnung gebracht. Christina ist direkt von Frankfurt Hahn nach Tampere geflogen.

Die erste Nacht war für mich noch ein bisschen ungewöhnlich. Mein Zimmer war so leer, 25 Quadratmeter, kein Internet und nur eine dünne Matratze – gut, dass ich gleich das sogenannte „Survival Kit“ von meiner Tutorin bekommen habe. Das kann man sich vorher bei der Studentenorganisation meiner Uni (TAMK) für 75 € bestellen und bekommt 60 € wieder zurück, wenn alles in Ordnung ist. Damit hatte ich schon mal das Nötigste wie Bettzeug und Geschirr. Den Rest habe ich mir dann durch Facebook-Gruppen, Second-Hand-Shops oder der Sozialberaterin meiner Uni zusammengesucht. Von ihr habe ich sogar ein Bett umsonst bekommen!

 

Wohnen neben See und Natur

Christina und ich wohnen beide in „Lappiniemi“, nordöstlich vom City Center, knapp zehn Minuten mit dem Bus in die Stadt oder, wenn der mal wieder nicht fährt (wie jeden Tag nach 22:30 Uhr), dann 20 Minuten zu Fuß. Dafür ist der See mit Wald und zwei Saunen aber nur ein paar Meter entfernt. Die Natur ist in Finnland (auf Finnisch: Suomi) echt wunderschön und durch das viele Wasser und Grün ein perfektes Land zum Relaxen… und natürlich auch Studieren.

Meine Wohnung teile ich mir mit Rianne aus Holland, die hier an der Universität Tampere (UTA) studiert und mit der ich mich echt gut verstehe. Insgesamt gibt es drei Unis in der Stadt und Tampere ist als drittgrößte Stadt Finnlands auch bekannt für das ausgiebige Studentenleben. Christina wohnt im Studentenwohnheim „Lapinkaari“ mit eigenem Zimmer und Bad aber einer Gemeinschaftsküche für ca. 30 Leute. Aber weil das Mensaessen hier so gut ist, brauchen wir eh fast nie zu kochen!

Schwitzen in der Zeltsauna

Die erste Woche war für die über 150 Exchange Studenten an der TAMK erstmal „Orientation Week“. Da wurde uns der Campus gezeigt und wie man sich in die Kurse einschreibt. Aber auch die finnische Kultur kennenzulernen, blieb nicht aus. Am zweiten Tag ging es gleich ins Saunazelt, also wirklich ein Zelt, in dem eine Art mobile Sauna aufgebaut wird. Da der See gleich nebenan war, konnten wir uns nach dem Schwitzen dort gut erfrischen. Außerdem sorgte die finnische Rockband mit vier Ü50-Männern für Live-Musik und einen gewissen Charme im Holz-Pavillon.

 

Am Donnerstag läutete gleich die nächste Saunaparty im Keller des Büros der Studentenorganisation TAMKO ein. Hier lernten wir auch die richtige finnische Saunakultur kennen: Mit Bier, Bieraufguss und andauernden Gesprächen bei 90 Grad Hitze (in Deutschland versteht sich das ja eher als Entspannungstätigkeit). Natürlich gab es auch genug Angebot an anderen Partys in Clubs oder Karaokebars, aber ein bisschen Sightseeing haben wir uns auch noch gegönnt, da wir die zweite Woche auch noch keine Kurse hatten. Dabei ging es zum Beispiel zum Aussichtsturm in Pyynikki, in den Abenteuerpark Särkänniemi oder an den Strand nach Tahmela – ja, auch Finnland hat Strände! Wir hatten übrigens noch richtiges Glück mit dem Wetter. Jetzt im September wird es da schon teilweise etwas ungemütlicher.

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Passende Kurse und erste finnische Vokabeln

Aber zurück zur Uni: Die Kurse haben jetzt so langsam angefangen und gefallen uns ganz gut. Passt auch alles gut mit den Kursen in Mittweida überein, aber dafür es gibt oft Überschneidungen im Stundenplan. Sehr entspannt ist auch der Kontakt zu den Profs, die wir alle duzen oder in der Mail einfach nur mit „Hi Antti“ (einer der bekanntesten Namen in Finnland) anschreiben. Diese Woche findet zusätzlich noch die Medienkonferenz Mindtrek in Tampere statt, vielleicht so ähnlich wie unser Medienforum, auch viel von Studenten organisiert und mit bekannten Gästen.

Morgen früh heißt es erstmal wieder „Finnish for Beginners“, denn irgendwie wollen wir uns dieser superschwierigen Sprache auch annähern. Zusätzlich machen wir beide noch einen extra Kurs namens „Each One Teach One“. Dabei treffen wir uns mit anderen Studenten und lernen uns gegenseitig die andere Muttersprache. Ich treffe mich wöchentlich dafür noch mit zwei Finninnen und so langsam schaffe ich es auch die neuerlernten Wörter beizubehalten. Ich kann sogar schon einen Kaffee bestellen: Minä haluisin kahvi. Aber es spricht sowieso fast jeder Englisch, auch die Omis, denn für perfektes Finnisch braucht es schon sehr viel Motivation. Aber das Wichtigste ist ja immer noch am einfachsten: Danke – Kiitos!

Moi Moi! Tschüss!

Lisa

By |2017-11-01T08:36:04+01:00September 23rd, 2015|Explore Finnland, Finnland|1 Comment

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One Comment

  1. […] ich freue mich auch immer wieder zurück in meine schöne Wohnung (wie sieht die nochmal aus? Siehe hier) zu sein. Und auch in Tampere gibt es immer etwas zu unternehmen: International Partys, […]

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