Regen statt Sonne – die Summer School in Schottland

///Regen statt Sonne – die Summer School in Schottland

In Deutschland ist dieser Sommer der heißeste Sommer seit ca. zwölf Jahren. Studenten, die keinen Ferienjob haben, können jeden Tag baden gehen und die Sonne genießen. Ich habe mich dieses Jahr für die EU Summer School in Schottland entschieden. Der Sommer dort war auch ein Rekordsommer – es war nämlich der schlechteste seit 40 Jahren. Das hat zumindest ein Schotte behauptet, bei dem ich beim besten Wetter (ca. 12°C und starker Wind) ein Fahrrad geliehen habe.

Doch zuerst einmal zu meiner Person: Ich bin Lisa und studiere Medienmanagement (noch) im 4. Semester an der Hochschule Mittweida. Um mein Englisch zu verbessern und nicht faul herumzusitzen, habe ich vom 7. Juli bis 13. August die EU Summer School in Paisley an der University of the West of Scotland besucht. Dort nutzt man die Ferien, um zusätzliche Module zu belegen und sein Wissen zu erweitern.

Neue Fachkenntnisse aus einem anderen Land

Gewählt habe ich die Module General English und Digital Marketing. Jeweils volle sechs Stunden pro Woche wird man in dem jeweiligen Modul unterrichtet. Das heißt, man hat nur drei Tage Uni. Für die Semesterferien war das also trotzdem sehr entspannt, besonders auch weil unser Dozent in Digital Marketing der Meinung ist, dass man einen Sommer in einem fremden Land in vollen Zügen genießen sollte. Durch die positive Einstellung des Lehrers hat das Lernen viel Spaß gemacht und ich konnte persönlich viel Neues mitnehmen. Ganz anders war es in General English. Die Unterrichtsstunden waren langwierig, die Übungen im Unterricht zu einfach und neue Vokabeln habe ich dort auch nicht wirklich gelernt. Die Stunden waren außerdem sehr unstrukturiert.

Internationalität in den Semesterferien

Verbessern konnte ich mein Englisch trotzdem, zwar nicht im Englischunterricht, sondern zu Hause im Wohnheim. In meiner WG waren zwar hauptsächlich Deutsche, aber wir hatten das Glück, eine Ungarin mit bei uns wohnen zu haben. So waren wir quasi dazu gezwungen, Englisch zu reden. Das Leben in Schottland war sowieso sehr spannend, weil man nicht nur die schottische Kultur kennengelernt hat, sondern auch die Kulturen aus ganz Europa. Auch wenn überwiegend Deutsche die Summer School besucht haben, waren trotzdem acht Nationen vertreten: Frankreich, Italien, Russland, Ungarn, Dänemark, Niederlande, Finnland und Deutschland. So ist es definitiv nie langweilig geworden.

Schottland – da muss ich einfach nochmal hin!

Man könnte ja durchaus denken, dass ein Wochenende, das aus vier Tagen besteht, schnell öde wird. Wir haben jedoch viel unternommen und das Land erkundet. Leider waren im Preis doch nicht so viele Trips enthalten, wie wir uns erhofft hatten. Trotzdem konnten wir einiges sehen. Das war auch noch ein Grund, warum ich unbedingt nach Schottland wollte: Die Natur zwischen Bergen und Seen, mit Inseln und wunderschönen Städten und Burgen zu erkunden. Vor neun Jahren war ich schon einmal hier und ich musste einfach zurück. Als ich in Schottland ankam, wusste ich dann auch wieder, warum ich noch einmal in dieses Land wollte. Vor meiner Reise nach Schottland habe ich mir auch einiges vorgenommen, was ich unbedingt sehen und erleben möchte. So wollte ich dort unbedingt Karaoke singen, zu den Highland Games (traditionelles Schottisches Volksfest, bei dem die Schotten an verschiedenen sportlichen Disziplinen teilnehmen – unter anderem am Baumstammweitwurf), und natürlich in eine Whisky-Distillerie. Alle meine Wünsche konnte ich mir auch erfüllen. Auf der Isle of Arran habe ich die Distillerie besucht und bestieg dort den größten Berg, die Highland Games konnte ich in Bridge of Allan sehen und zum Karaoke singen musste ich vom Wohnheim nur zwei Minuten laufen.


Nur keine frittierten Marsriegel und Haggis!

Das Wohnheim ist sowieso sehr günstig gelegen, denn der nächste Supermarkt ist nicht weit weg, das Stadtzentrum erreicht man in drei Minuten und die nächsten Discos, Bars und Pubs sind quasi gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wenn man schick essen gehen möchte, hat man es auf jeden Fall auch nicht weit. Deswegen hab ich das auch oft gemacht, aber an frittierte Marsriegel und Haggis traute ich mich dann doch nicht heran.

Nach den sechs Wochen in Schottland war ich trotzdem froh, wieder daheim zu sein, denn ich konnte mich absolut nicht an den Linksverkehr gewöhnen. Dennoch hatte ich bisher den schönsten Sommer seit langem und würde so etwas jederzeit wieder machen – auch wenn das Wetter noch schlechter ist.

Aussicht auf Edinburgh

Traumhafte Aussicht auf Edinburgh

Lisa S.
Externe COSMO X-Explorerin und Medienmanagementstudentin im 5. Semester

By |2017-11-01T08:36:04+01:00September 2nd, 2015|Explore Schottland, Schottland|0 Comments

About the Author:

Leave A Comment