Mein Start in Ayr

Ein Semester in Schottland! Genau wie Yasemin und Jenny will ich dort an der „University of the West of Scotland“ studieren, nur dass ich an der Medienfakultät auf dem Campus in Ayr bin, also ca. 50 Kilometer südwestlich von Glasgow. Schon die erste Woche brachte so einige Herausforderungen mit sich, aber ich verliebte mich auch gleich in etwas typisch Schottisches.

Die ersten Probleme hatte ich schon am Flughafen in Frankfurt. Da ich fünf Kilo Übergepäck hatte, musste ich 70 Euro vor Ort bezahlen – super Start! Sonst lief der Flug nach Glasgow über London Standford aber reibungslos. Nach einer Stunde Zugfahrt bin ich endlich in Ayr angekommen. Ein Taxi brachte mich dann zum Wohnheim. Ich war den ganzen Tag unterwegs und wollte nur noch in mein Zimmer! Doch da kam schon das nächste Problem. Ich konnte den Mann an der Rezeption einfach nicht verstehen, da er so einen krassen schottischen Akzent hatte. Zum Glück kam mir ein anderer Mann dann zu Hilfe. Nach der Zimmerbesichtigung war der nächste Schock die Küche. Der Schmutz erwartete mich hier schon bei der Ankunft. Ich teile mir die Küche und die Lounge mit vier anderen Studenten und bin die einzige internationale Studentin in meiner Wohnung. Die meisten Schotten sind nicht so sauber, aber daran muss man sich halt gewöhnen. Zum Glück habe ich mein eigenes Bad in meinem Zimmer.

Die erste Woche Uni

Da ich leider die Einführungswoche verpasst hatte, lief ich alleine am Dienstag los, um meinen ersten Kurs „Digital Filmmaking B“ zu suchen. Doch nach einer Stunde ungeplanten Umherlaufens kam heraus, dass er doch erst nächsten Mittwoch beginnt. Den Raum hier an der UWS zu finden, kann schon manchmal kompliziert sein, auch weil die Nummerierungen der Räume keinen wirklichen Sinn machen und jede Etage gleich aussieht. Am Mittwoch nahmen sich die Lehrer des Kurses, Ian White und Rachael Flynn, für mich Zeit und erklärten mir alles über den Unterricht und die Technikschleuse. Diese ist mindestens doppelt so groß wie in Mittweida. Echt faszinierend!

Am Donnerstag hatte ich zum ersten Mal „British Cinema“ und gleich verliebte ich mich in den trockenen Humor des Professors, der den Kurs leitet, Andrew Javis. Am Freitag ging es mit dem Kurs „Short Film“ weiter, der aber etwas chaotischer war, da wir in Gruppen eingeteilt wurden und ich niemanden kannte. Nachdem ich eine Gruppe gefunden hatte, haben wir gleich zusammen das Briefing gemacht und angefangen, mit Schauspielstudenten unseren ersten Kurzfilm zu drehen. Eine der ersten coolen Woche!

Interessante Kurse und Professoren auf einer Ebene

Mit meinen drei Kursen „Digital Filmmaking B“, „British Cinema“ und „The Short Film“ bin ich sehr zufrieden. Ich habe so viel über die Entwicklung und Entstehung von Filmen gelernt. Das alles zählt hier zu dem Studiengang “Filmmaking & Screenwriting”, aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten:

  • Broadcast Production
  • Filmmaking & Screenwriting
  • Commercial Music
  • Commerical Sound Production
  • Contemporary Screen Acting
  • Crimal Justice
  • Digital Art
  • Music Theatre
  • Performance
  • Journalism
  • Sports Journalism
  • Technical Theatre

In meinen Kursen sind jede Menge internationale Studenten. Einige kommen aus den Niederlanden, Finnland oder Deutschland. Es gibt hier so viele Deutsche hier an der Uni – das glaubt man kaum. Allgemein ist das Unileben hier in Ayr aber relativ entspannt für mich, da ich nur von Mittwoch bis Freitag Unterricht habe. Das ist aber nicht wie in Mittweida, denn pro Tag steht meist nur ein Kurs auf der Liste. Freitags hatte ich sogar nur alle zwei Wochen Unterricht. Allerdings wird vorausgesetzt, dass man viel selbstständig arbeitet. Was ich auch besonders sympathisch finde ist, dass die Professoren mit dem Vornamen angesprochen werden. Das war für mich anfangs komisch, aber man gewöhnt sich schnell daran.

Außerdem ist es hier sehr viel einfacher, an Technik heran zu kommen, als im Mittweida. Wenn du für ein Projekt Kamera, Mikrofon usw. benötigst, kannst du einfach am selben Tag zur Technikschleuse gehen und es ausleihen. Es ist sogar möglich, Technik für private Zwecke auszuleihen.

In meinem nächsten Beitrag zeige ich euch, was es alles so leckeres bei den Schotten zum Essen gibt.

Katja

By |2015-06-03T09:10:12+02:00Juni 3rd, 2015|Explore Schottland|0 Comments

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