Coming home – die Zeit danach

///Coming home – die Zeit danach

Kurz vor Weihnachten kam ich glücklich und erschöpft bei meiner Familie in Kiel an. Alles über meine ersten Eindrücke zuhause und in Deutschland findet ihr hier.

Ein Auslandssemester verändert dich

Wenn mir jemand vorher erzählt hätte: „Ich war im Ausland und das hat mich verändert!“, hätte ich das abgenickt und mir nicht weiter Gedanken darüber gemacht. Nach meinem Schottland-Aufenthalt merke ich selber, wie sehr ich mich verändert habe. Dieses Gefühl kann ich niemandem vermitteln, der das nicht selbst durchgemacht hat. Klar war ich im Urlaub oder hatte längere Auslandsaufenthalte, aber ein Auslandssemester ist nochmal eine andere Sache.

Meine Heimatstadt Kiel

Meine Heimatstadt Kiel

In einem Auslandssemester lernt man direkt neue Leute kennen, beschäftigt sich mit der Bürokratie von zwei Universitäten (Anerkennung der Noten) und manchmal, wenn etwas gar nicht funktioniert, dann hat man seine internationalen Stundenten, die man um Rat fragen kann – die stehen jedoch oft vor den selben Problemen.

Schottische Freundlichkeit vs. norddeutscher Charakter

Mir ist nicht bewusst gewesen, wie unfreundlich Norddeutsche waren, da ich in Kiel aufgewachsen bin und das kühle Miteinander mir nie aufgefallen ist. Nach Schottland war ich erschrocken, wie hektisch und unfreundlich es in deutschen Supermärkten zuging. Ich habe versucht, das mit dem Weihnachtsstress zu begründen. Aber wieso gab es keinen unfreundlichen Weihnachtsstress in Großbritannien? Ich kann es mir nur damit erklären, dass die Briten einfach freundlich und höflich sind, ganz gleichgültig, in welcher Lebenssituation.

Zurück zum Thema: in Kiel angekommen war ich froh, die Familie und Freunde wiederzusehen, jedoch hatte ich den Eindruck, als wäre ich mit dem Kopf noch in Schottland. Das Gefühl wieder zuhause zu sein war zwar da, jedoch wollte ich wieder zurück. Ich wollte wieder in das vertraute Wohnheim, in die Straßen und die gewohnte Umgebung zurück.

Abschied tut weh

Dafür hat wohl auch der Abschied aus Schottland gesorgt, der mir sehr schwer gefallen ist. Es wurden Abschiedspartys gefeiert, zum letzten Mal zusammen gekocht und dann waren plötzlich alle weg. Ich beobachtete bei Facebook, wie alle gut angekommen waren und wie sie sich gefreut haben, wieder zuhause zu sein.

A little party never killed nobody - zu Beginn der Abschiedsparty

A little party never killed nobody – zu Beginn der Abschiedsparty

Der Unterschied zwischen den internationalen Studenten und mir war, dass die Anderen wiederkommen und ich leider nicht. Mein Auslandssemester und meine Präsenzphase in Mittweida waren mit dem 5. Semester nach dreieinhalb Monaten vorbei und die anderen Studenten studieren entweder noch ein ganzes Jahr oder länger. Natürlich haben wir versprochen, uns gegenseitig zu besuchen. Ob das klappt, werden wir sehen. Jedoch besteht der Kontakt zwischen den engen neuen Freunden via Skype, Facebook und Ähnlichem natürlich weiterhin.

Notenanerkennung in Mittweida

Die Anerkennung der Noten ist theoretisch einfach in Mittweida. Das Learning Agreement wird von den Verantwortlichen der jeweiligen Universität und der Hochschule unterschrieben. Wenn es keine Kursänderungen gibt, werden die Noten von der Hochschule anerkannt. Zu Beginn meines Auslandssemesters hatte ich meine Kurse bzw. meinen Studiengang geändert und es anschließend bei der University of West of Scotland unterschreiben lassen. Jedoch habe ich bis jetzt, zwei Monate nach meinem Auslandsaufenthalt, noch keine entgültige Rückmeldung bekommen. Da es jedoch bei Katja sehr gut geklappt hat, bin ich guter Dinge.

Freundschaften im Ausland

Da ich seit Längerem nicht mehr zuhause wohne, sind leider einige Freundschaften aus meiner Heimatstadt untergegangen. Der Kontakt und die Gesprächsthemen mit den Kommilitonen sind andere und oft können diese Freunde den Unistress besser nachvollziehen. Im Endeffekt habe ich eine Hand voll Freunde, die, egal wo ich bin, immer für mich da sind, und das reicht mir.

Mein Auslandssemester hat mich auf verschiedene Weisen verändert und darüber bin ich sehr froh. Meine Erfahrungen und die Erlebnisse will ich nicht missen und hätte ich nochmal die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu machen, würde ich diese immer wieder wahrnehmen.

Jeder, der die Möglichkeiten hat, ins Ausland zu gehen, sollte sie nutzen, denn das sind Erfahrungen für das Leben und Erlebnisse, die deine persönliche Lebensansicht prägen.

Katerina

By |2017-11-01T08:36:03+01:00Februar 17th, 2016|Explore Schottland, Schottland|0 Comments

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