Las Fallas – das Fest des Jahres

///Las Fallas – das Fest des Jahres

Einmal im Jahr werden in und um Valencia eine Woche lang Mascletàs in die Luft gejagt und die Nacht zum Tag gemacht. Am Ende brennt die ganze Stadt. 

Fallas. Seit Wochen, wenn nicht schon seit Beginn unserer Erasmuszeit, wurden wir an dieses Fest erinnert. Was ist eigentlich Fallas? „Das Event des Jahres“ sagen die Spanier aus der Region Valencia, in der Las Fallas gefeiert wird. Ursprünglich entstand es aus einem traditionellen Bauernfest, aber bevor ich zu weit aushole: Alle Infos über den Brauch hat das gute alte Wikipedia gut zusammengefasst – Fallas.

Für meine Jungs und mich stand schon bald fest, dass wir das mehrtägige Event direkt in Valencia verbringen wollten. Schnell stellte sich heraus, dass sich die Suche nach einer Unterkunft schwierig gestalten würde. Vier von uns beschlossen, sich ein Apartment für zwei Nächte im Zentrum zu buchen (50 € p.P & pro Nacht!). Mein georgischer Mitbewohner, drei seiner Freundinnen (ebenfalls Erasmus-Studentinnen) und ich konnten zum Glück bei einer ihrer Landsleute kostenlos unterkommen. Nachdem wir am Dienstag nach Valencia gefahren waren und jeder von uns bei Taco Bell fünf Tacos mit jeweils fünf Bier für fünf Euro verdrückte, ging es feuchtfröhlich zu unserer Unterkunft. Vor Ort stellte sich schnell heraus, dass unsere Gastgeberin ein Hippie des 21. Jahrhunderts ist – mit allem was dazu gehört! Nachdem mein Mitbewohner einen Joint besonders ausgiebig probiert hatte, brach sein Kreislauf zusammen und seinem Kopf landete im Balkongeländer. Mit einem fehlenden Stück Zahn und einem Loch in der Lippe verlief unsere Reiseroute vorerst über das Krankenhaus. Die Verletzung war nicht problematisch. Die Witze, die uns für den Unglücksraben einfielen, jedoch umso schlimmer.

Churros Tag und Nacht

Am nächsten Tag ging es trotz Regenwetters ins Stadtzentrum. Valencia ist in dieser Zeit eine veränderte Stadt. Überall werden Tag und Nacht an jeder Ecke Churros (knusprig frittierte Teigteilchen) verkauft. Es sind viele Menschen unterwegs und an den meisten Kreuzungen stehen kitschige Figuren, die verschiedene Vereine jedes Jahr gestalten und bauen. Zwischendurch gönnten wir uns eine Verschnaufspause im gemieteten Apartment unserer Freunde. Besonders die Mascletàs (kleine, aber sehr laute Böller) können mit der Zeit ziemlich nervig werden. Die Spanier finden die Böller jedoch super und ließen keine Möglichkeit aus, diese direkt vor uns hochgehen zu lassen. Abends schauten wir uns das verregnete Feuerwerk im Turia Park an. Die Regenschirmverkäufer kamen natürlich erst auf dem Rückweg mit ihren „Paraguas para tres Euros“.

 

Feuer an jeder großen Kreuzung

Durch den anhaltenden Regen verbrachten wir am letzten Tag viel Zeit drinnen. Am Abend ging es in einen Lichterwald. Dieser leuchtete bei Nacht durch tausende von Lampen. Der letzte Abend lieferte um 21 Uhr außerdem das Highlight der ganzen Woche, die „La Cremà“, denn dann werden alle Figuren in den Straßen angezündet. Das ist schon ein komischer Brauch. Ein Jahr lang stecken die Spanier ihre ganze Freizeit und viel Geld in den Entwurf und Bau einer Figur, um sie am Ende anzuzünden. An fast jeder großen Kreuzung in der Stadt brannte es und die Feuerwehr hatte gut zu tun. Es gibt drei Größen von Figuren. Sie werden der Größe nach verbrannt, bis zum Schluss nur noch die große Figur am Rathaus steht. Die Menschenmasse versperrte uns regelrecht die Sicht auf dieses flammende Finale. Spaß hat es trotzdem gemacht, denn an feierwütigen Leuten mangelt es bei Erasmus-Studenten generell nie!

Marcus

By |2017-11-01T08:36:05+01:00Juli 31st, 2015|Explore Spanien, SPANIEN|0 Comments

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