Paella, Tapas, Bocadillos und Tortillas – die spanische Küche bietet viele Leckereien. Mittlerweile kommen wir auch mit spanischen Menükarten ganz gut zurecht, wobei die ein oder andere spezielle Zutat schon mal erraten oder eben einfach ausprobiert werden muss. Aber neben vielen anderen Gerichten bietet Spanien vor allem auch eine große und interessante Abwechslung, was die Esskultur betrifft.
Tapasbars – Spanien pur
Viele Menschen, lautes Geplapper, kein Sitzplatz und irgendwo im Hintergrund der leise Beat der Musik – willkommen im typisch spanischen Tapas-Restaurant. Um alle Geschehnisse des Tages auszutauschen, sind Tapasbars sicherlich die beste Möglichkeit. Ein Caña (kleines Bier) und Tapas (kunstvoll drapierte kleine Häppchen) werden meist stehend zwischen Tür und Angel verzehrt, während stets versucht wird, alle anderen Personen und die Musik im Raum zu übertönen. Ja, die Tapas-Kultur ist nichts für jeden etwas, dennoch zeigt sie aber den typischen Charakter der temperamentvollen Spanier. Auch wenn man sich für die kleinen Köstlichkeiten zwischendurch in vielen bekannteren Städten arm zahlen kann, um endlich einmal satt zu werden.
Paella – unser Nationalgericht
Mit einer Paella ist man da schon etwas besser bedient. Gerade bei uns wird das traditionell valencianische Reisgericht aus der Pfanne in verschiedenen Variationen fast an jeder Straßenecke angeboten. Passend dazu gibt es meist guten Sangria, der hier fast ausschließlich und zu jedem möglichen Anlass getrunken wird, oder Agua de València, Orangensaft mit Gin, Wodka und Champagner/ Sekt.
Auch Marcus hat sich schon an der Zubereitung seiner ersten Paella probiert. Mit seinem spanischen Mitbewohner Joan hatte er direkt den perfekten Paellaprofi an seiner Seite. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Da fast jeder hier total auf die Reispfanne steht, gibt es einmal im Jahr sogar ein Universitäts-Paella-Festival mit anschließender Poolparty, für das sogar Studenten aus Alicante und València anreisen. Gegen Mittag bereitet jeder Studienjahrgang seine große Paella auf Feuerstellen vor, die über eine große Wiese verteilt sind. Gemeinsam werden die Paellas dann auf dem Boden in großer Gruppe verzehrt.
Agua de València – typisch valencianisches Getränk aus Orangensaft, Gin, Wodka und Champagner/ Sekt
Spanisches Fastfood statt McDonalds und Co.
Da Spanien in allen fast Dingen etwas eigen ist, gibt es neben den üblichen bekannten natürlich auch eigene Fastfoodketten hier. Im Montaditos werden zum Beispiel kleine Bocadillos (Baguette mit gewünschtem Aufstrich oder Inhalt) mit dem Namen „Montaditos“ serviert. Diese Kette ist im Zentrum jeder spanischen Stadt mehrere Male zu finden. Aus einer großen Liste wählt man seine Favoriten aus, geht zur Kasse, bezahlt und wird dann mit seinem Namen ausgerufen, sobald das Essen fertig ist. Ziemlich lustig, was da manchmal für Eigenkreationen von Namen herauskommen.
Auch das Tapas-Restaurant „Lizzaran“ ist in großen spanischen Städten sehr beliebt. Wahrscheinlich ist es das einzige Restaurant, in dem man gute Tapas zu einem guten Preis bekommt. Die kann man sich an einem Buffet selbst heraussuchen und dann direkt bezahlen.
Montaditos: Beliebte und günstige Fastfood-Häppchen für zwischendurch
Heimat dank Lidl und Aldi
Aber auch für persönliche Kochabende zuhause bieten die spanischen Supermärkte, vor allem in unserer Region am Meer, eine gute Abwechslung zu den deutschen. Fischliebhaber erwartet an der großen, frischen Fisch- und Meeresfrüchte-Ecke im Supermarkt eine riesige Auswahl. Gerade den Fleischfans bieten die Spanier einiges mit ihrem allseits beliebten „Jamón“ – Schinken, der meist schon als Dekoration in ganzen Stücken um die komplette Fleischecke herumhängt.
Gerade die Deutschen und speziell auch Marcus freuen sich über gewohnte Lebensmittel von zuhause, die es hier im Lidl oder Aldi gibt. Leider befinden sich genau diese Supermärkte fünf Kilometer entfernt im Industriegebiet von Gandía. Deshalb ist Marcus recht oft mit seinem Radl auf der Strecke Playa – Zona Industrial Gandía anzutreffen. Bei gemeinsamen Koch- oder Grillabend hat dann aber auch die ganze Gruppe etwas von seinem Kochtalent und den perfekt ausgewählten Lebensmitteln.
Das Süße zum Schluss
Egal ob zum Frühstück oder als Nachspeise, an Chocolate con Churros kommt man in Spanien nicht herum. Zu guter Trinkschokolade werden Churros, längliche, in Öl frittierte Spritzgebäcke, serviert und dann eingetunkt. Meist bekommt man diese Leckerei nicht nur in Restaurants, sondern an beliebten Plätzen auch in sogenannten Churrerias, mobilen Verkaufswagen an der Straße.
Speziell bei einem Besuch in València kommt man aber auch nicht am Laden „Cupcake València“ nahe dem Bahnhof vorbei, ohne einen Blick zu riskierten. Teure, aber wunderschön zubereitete Cupcakes warten hier auf gestresste Studenten aus Gandía, die nach ihrer Stadt- oder Shoppingtour unbedingt noch etwas Süßes für die Zugfahrt nachhause brauchen.
Cupcake València: Zum Verführen schön
Auf jeden Fall hat Spanien weit mehr zu bieten als billigen Wein und Tapas.
Sophie und Marcus
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