Fulminante finnische Feierei

///Fulminante finnische Feierei

Der Begriff „Funland“ hat sich bei uns für unser temporäres Erasmus-Territorium nicht umsonst eingebürgert. Hier in Tampere kann man nicht nur gemütlich saunieren, sondern auch eskalieren.

Sogar beides gleichzeitig, Sauna ist hier in sämtlichen Partys inkludiert. Wer auf die Kombination aus famoser Natur und Nachtleben steht, sollte sich die 200.000-Einwohner-Stadt mit drei Universitäten merken!

Neben den berüchtigten Pre-Partys in den beiden Hauptwohnheimen „Lapinkaari“ (meine Hood) und „TOAS City“, stehen den hunderten feierwütigen Austauschstudenten und Finnen einige attraktive Schuppen zur Wahl. Meist fällt die Wahl auf den Club, der in der aktuellen Woche ein spezielles Exchange-Event austrägt. Neben günstigeren Preisen kann man dann sicher sein, dass ein großer Anteil der Austauschmeute zu dieser Location pilgern wird. Gemeinsam macht‘s doch am meisten Spaß, oder?

Skybar – Über den Dächern Tamperes

Zum kultivierten Vorglühen eignet sich definitiv die Skybar. Zu angemessenen (aufgrund des finnischen Preisniveaus verliert man den Bezug zu „angemessen“ schnell) Preisen lässt sich hier stylisch im 25. Stock des Solo Sokos Hotel Torni über dem wunderschönen Tampere Cocktails schlürfen. Die Bar ist wirklich sehr exklusiv und nur über die Lobby des Hotels zu erreichen. Ein Besuch ist schlicht und ergreifend ein Muss. Dieser Ausblick wird euch umhauen.

 

Union – Work hard, play hard

Weiter geht die wilde Partygaudi durch Tampere mit dem „Union“. Dort fand unsere Exchange-Willkommensparty statt, daher wird mir dieser Club immer in guter Erinnerung bleiben. Auf der Website werden für die Beschreibung der Floors treffende Worte gefunden:

Upstairs is for hard work and hard play. Downstairs there is a tiki lounge bar for relaxing and holidaying.

Jep. Das kann ich so bestätigen.

Miami – Exchange students favorit

Das Miami hatte sich im Laufe unseres Aufenthalts als DER Austausch-Schmelzpunkt (letzteres ist mehrdeutig aufzufassen) etabliert. Tagsüber ist das Miami eigentliche eine Bar direkt am Fluss. Nachts wird der große Vorraum zur Disse umfunktioniert. Keine besonders aufregende Location, aber mit anderen unschlagbaren Vorzügen:

Fast jede Woche gab es ein Exchange-Event, bei dem vor 23:00 Uhr kein Eintritt zu blechen war. Wie es in Finnland Gesetz ist, muss man seine Jacken abgeben. Total bescheuert. Selbst wenn die Jacke/ Weste zum Outfit gehört, muss man sie abgeben. Dafür sind meist drei Euro fällig, was die Euphorie für den freien Eintritt doch etwas schmälert. Die für finnischen Verhältnisse aber spottbilligen Preise für Bier und Cider machen dies jedoch wieder wett. Bei den sogenannten Red Cup Events besorgt sich der Kenner beim DJ einen schicken roten Trinkbecher (diese Dinger, die man von jedem Highschool-Ami-Film kennt) und lässt sie bis null Uhr fleißig mit besagtem Gerstensaft oder Apfelschaumwein für drei bzw. fünf Euro volltanken. Nach Mitternacht verwandeln sich die Drinks á la Cinderella zurück in a****teure Luxusgüter. Deshalb heißt es: Tempo!

 

Roska – Trashige Angelegenheit

Schon mal im Müll gefeiert? Ich schon. Der Underground-Schuppen Roska bedeutet übersetzt „Abfall“. Jeder Hipster oder Hipsterella aus Berlin-Friedrichshain wäre stolz darauf, dieses Etablissement betreten zu dürfen. Oben eine freshe Bar mit Jimmy Hendricks-Potraits, unten Katakomben ähnliche Tanzflächen mit Tags an der Wand in einer schummriger Absteigen-Atmo. Eintritt ist meist vor 23:00 Uhr kostenlos (danach um die acht Euro) und die Garderobe ist immer für umme (sehr selten in Tampere). Wenn sich die alternative Szene Tamperes nicht auf diversen semi-geheimen Undergroundpartys (Einschreibung auf Gästeliste via Facebookevent nötig) trifft, sieht sie sich im Roska. Die Musik variiert STARK nach DJ, ist aber oft elektronisch gehalten. Die Location breitet sich unterirdisch auf eine passable Größe aus und besticht durch seinen Wasted-Look. Die Getränkepreise unterscheiden sich stark von Theke zu Theke und manchmal scheint es, als würde sich der Barkeeper selbst einen Preis ausdenken. Sehr verwirrend und im Endeffekt immer ziemlich teuer. Ich habe es einmal geschafft, für einen Wodka Energy neun Euro da zu lassen. Highlight ist ohne Frage die fragliche Wandgestaltung der Toiletten. Das schaut ihr euch am besten aber mal selbst an…

 

Fat Lady – Hitparade

Im Fat Lady kann man fette Feiern feiern, keine Frage. Der Club macht was her und liegt, wie die anderen Clubs, direkt in der Innenstadt, genauer gesagt inmitten der Hauptstraße und Shoppingmeile. Die Preise sind als normal zu bezeichnen und die Musik sehr chartlastig. In dem kleineren, tiefergelegenen (kann es nicht besser beschreiben, es führt ein schräger Weg vom Mainfloor zu einem kleineren Raum) Floor laufen die Top Ten-Summerhits und auf der Haupttanzfläche werden diese mit Hip Hop-Beats vermischt und Remix an Remix reiht sich aneinander. Musikalisch meiner Meinung nach nicht so der Knaller, aber mit den richtigen Leuten und voller (zweideutig) Kulisse immer einen Besuch wert.

Fat Lady Halloween-Special

Wie ihr seht, kann sich Tamperes Nachtleben sehen lassen. Allgemein lässt sich in Finnland super die Sau rauslassen ohne pleite zu gehen, wenn man sich nur an die Rahmenbedingungen hält. Das heißt, Deadlines für den kostenfreien Eintritt einhalten (früher ist sowieso besser, da ihr spätestens gegen vier Uhr morgens aus dem Club gekehrt werdet), die Exchange-Events im Auge behalten, nicht so viel Zeit in den Toiletten im Roska verbringen, die meist kostenpflichtige Jackenabgabe bedenken und im Miami immer schön aus den roten Bechern trinken, dann könnt ihr nicht viel falsch machen.

Eure zutiefst befriedigte Partykanone

Christina

By |2017-11-01T08:36:03+01:00Januar 29th, 2016|Explore Finnland, Finnland|0 Comments

About the Author:

Leave A Comment